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Musik entsteht aus dem Zusammenspiel der Elemente, deren Strukturierung, dem rhythmischen Puls und der Motorik.

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Was ist ein Element

Das Prinzip der Farbenumdeutung (FU234) ist eine Beschreibung der möglichen Variationsmöglichkeiten in der Musik. Damit man deren Regeln anwenden kann benötigt man variierbare Elemente. Diese entstehen bei Bedarf durch Definition.

  • Die Idee definiert die Elemente und nur diese ermöglichen das Konzept der Farbenumdeutung

Definitionen der Elemente

Prinzipiell werden zwei Arten von Elementen unterschieden. Dies sind physische, körperhafte im Gegensatz zu körperlosen oder geistigen Elementen.

Körperlose Elemente

Geistige Elemente werden durch Anwendung körperlich.
Körperliche Elemente können sich in geistige Elemente umwandeln.
Diese Bestandteile haben eine gegenseitige Beziehung zueinander, welche ebenso beschrieben werden, um alles wieder zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. 

Beispiele dafür wären Regeln und Definitionen der Musiktheorie

  • Tonleitern
  • Tonnamen
  • Drei- oder Vierklang
  • Relative rhythmische Notenwerte: Ganze, Halbe, Viertel, Achtel etc.
  • Spieltechniken wie legato, staccato, betont etc.

Körperhafte Elemente

Körperhafte Elemente haben die Haupteigenschaft, dass sie sich an einem bestimmten Ort befinden. Dieser Ort oder die Position kann sich aber auch auf einen bestimmten Zeitpunkt beziehen. Durch ihre Körperlichkeit können sie erst variiert werden.

Transformation des Zustandes der Elemente

Körperlose Elemente werden körperlich.
Die körperlosen Elemente der Musiktheorie entsprechen einem Rezept, doch ohne echte Zutaten gibt es auch kein essbares Gericht. Um die Musiktheorie begreifbar und im speziellen Fall der Musik hörbar zu machen, verwandeln sich die körperlosen durch Anwendung mit körperhaften Elementen selbst zu solchen. Dieser Vorgang ermöglicht es uns den Geist der Definition zu begreifen. Zugrunde liegen muss eine Idee, die ähnlich unserer Einkaufsliste das erwartete Ergebnis beschreibt. Also eine Top Down Sichtweise, welche übrigens auch zunächst körperlosen Charakter hat. Der Übergang vom körperlosen zum körperhaften Zustand geht manchmal sehr fließend und ist deshalb auch je nach Zusammenhang schwer festzulegen.

Beispiel für den Übergang von körperlos zu körperhaft:

  1. Dreiklang (definiert nur das Klingen von drei x-beliebigen Tönen)
  2. Durdreiklang (jetzt werden die Schwingungsverhältnisse der Töne definiert)
  3. C-Dur Dreiklang (Es werden zwar die Tonnamen c – e – g festgelegt, Die absolute Tonhöhe ist aber noch unklar)
  4. C-Dur auf c’ in Grundstellung (c’ – e’ – g’, aber die Rhythmik und das Tempo derselben ist noch undefiniert)
3. könnte durchaus schon genug Körperlichkeit besitzen, um das Element C-Dur, bei dem die Tonhöhe der Töne unrelevant ist, als Element zur Begleitung einer Melodie einzusetzen. Die enthaltenen Elemente c, e und g könnten auch schon in der Position ihrer absoluten Tonhöhe variiert werden. So würden sich die Umkehrungen des Dreiklanges ergeben.
4. Definiert schon klar die Elemente c’, e’ und g’, welche nun zur Variation von 3 Elementen auf x (zeitlichen) Positionen möglich wäre. 
Körperhafte Elemente werden körperlos
Gerade bei der Analyse von Musik geschieht dieser Vorgang ständig. Gehen wir von den 3 Akkordelementen C-Dur, F-Dur und G-Dur aus. 
Eine gespielte Akkordfolge
| C | F | G | C | wird in eine körperlose Verbindung von Tonstufen umgedeutet
| I | IV | V | I | oder als Folge von Funktionen
| T | S | D | T |
Als Fazit dieses Vorganges erkennt man dass auch körperlose Elemente variiert werden können und anschließend durch Anwendung wird körperhaft werden. 
| IV | I | V | I | diese Variation der Stufen I,IV,V wird z.B. in G-Dur zu
| C | G | D | G |
  • Die Idee definiert die Elemente und nur diese ermöglichen das Konzept der Farbenumdeutung
  • Es gibt körperliche und geistige Elemente
  • Geistige Elemente werden durch Anwendung körperlich
  • Körperliche Elemente können sich in geistige Elemente umwandeln

Welche Arten von Elementen gibt es?

Die folgenden Ausführungen sollen zunächst nur eine Vorstellung vermitteln was in dem jeweiligen Bereich als ein Element gesehen werden könnte. Ebenso wird bei den Auflistungen auch der hierarchisch aufgebaute Weg vom Feinen ins Grobe und andersrum deutlich gemacht. Letztendlich entscheidet der konkrete Zusammenhang was sich als Definition eines Elementes zur Variation durch die Farbenumdeutung eignet. Musik entsteht durch akustische Schwingungen auf einer Zeitachse in unterschiedlicher Lautstärke.
Das heißt verkürzt:

  • Ton
  • Rhythmus
  • Dynamik

Damit wir es als Musik wahrnehmen müssen diese Ereignisse nachvollziehbar strukturiert sein. Die Umsetzung muss in irgendeiner Form motorisch bewerkstelligt werden. 
Es gibt sicher noch mehr Parameter, aber das kommt auf jeden Fall noch dazu:

  • Struktur
  • Motorik

Genau an dieser Stelle ist man wieder bei dem Thema der Transformation von körperlos zu körperhaft angelangt. Wenn doch das Kapitel Struktur die verwendeten Elemente, in ihrer rhythmischen Abfolge dem Puls folgend, erklären soll, wie kann dann die Struktur selbst zum Element werden? Ab hier wird es philosophisch und das blenden wir aus, um uns schneller dem Ziel – Musik machen – zu nähern.

 

 

  • Es gibt:
  • Tonale Elemente
  • Rhythmische Elemente
  • Motorische Elemente
  • Strukturelle Elemente
  • Dynamische oder spieltechnische Elemente

Tonale Elemente

Gerade mit mit dem Einsatz der FU234 erhält man schon mit wenigen tonalen Elementen ungeahnte Möglichkeiten. Aus diesem Grund kommt nur ein minimaler Auszug der Möglichkeiten zum Einsatz. Basierend auf dem Tonraum der Stammtonleiter werden nur die gängigsten tonalen Elemente vorgestellt. In einer hierarchischen Struktur nach dem Top Down oder Bottom Up Prinzip erhält man auch trotz der eingeschränkten Auswahl der vorgestellten tonalen Elemente einen guten Einblick was alles möglich ist. Zur einfachen Darstellung sind drei diatonische Ordnungszirkel vorangestellt, an denen sehr einfach die Elemente herzuleiten sind. Weiterführend könnte der Qúintenzirkel verwendet werden.
Ganz banal ausgedrückt:
Alles was in der Stammtonleiter gespielt werden kann, kann auf jede x-beliebige Tonart übertragen werden.

Diatonische Zirkel der Stammtonleiter

Diatonischer Sekund/Septim Zirkel
Zirkel in Tonschritten
Diatonischer Terz/Sext Zirkel
Zirkel in Tonsprüngen
Diatonischer Quart/Quint Zirkel
Zirkel mit großen Tonsprüngen

Übersicht der tonalen Elemente

  1. Stammtonleiter
    1. Modes (Kirchentonleitern)
      1. A- Äolisch (Moll)
      2. B- Lokrisch
      3. C- Ionisch (Dur)
      4. D- Dorisch
      5. E- Phrygisch
      6. F- Lydisch
      7. G- Mixolydisch
    2. Dreiklänge
      1. Dur
      2. Moll
      3. Vermindert
    3. Vierklänge
      1. Maj7
      2. Dominant7
      3. Moll7
      4. Moll7/b5
    4. Pentatonik
      1. Dur
      2. Moll
      3. Moll b5

Die Auswahl der tonalen Elemente ist schon relativ umfangreich, obwohl dies nur ein kleiner Auszug der Musiktheorie ist. Andererseits könnte auch, je nach musikalischer Erfahrung, mancher Musiker hier schon Unbekanntes oder Neues entdeckt haben. An dieser Stelle sollte man sich vor allem nicht zu sehr von unbekannten Begriffen abschrecken lassen. Diese sollten unter dem Aspekt: ‘Gib dem Kind einen Namen und du kannst es rufen’ gesehen werden. 

Top Down Sichtweise

Die Reihe ist insoweit hierarchisch aufgebaut, dass alle Unterbereiche Teile des darüberliegenden sind. Man kann von einer bekannten Tonleiter Töne weglassen und erhält dann eine Pentatonik, dann den Vierklang und dann den Dreiklang. 

Bottom Up Sichtweise

Genauso kann auf einem einzelnen Ton durch Hinzufügen von Tönen der Drei- oder Vierklang, die Pentatonik und schließlich die Tonleiter aufgebaut werden.r

Hierarchie der Stammtonleiter
Hierarchie der Stammtonleiter
Modes
Pentatonik
Vierklang
Dreiklang
Quintgriff
Oktaven
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Rhythmische Elemente

Die Algos 2E3P liefern die 8 ternären Rhythmusfiguren. der Algo 2E4P liefert die 16 binären Rhythmusfiguren. Diese können auf unterschiedlichen Ebenen vorkommen und ändern deshalb in der Notenschrift ihre Darstellung. Dies wird am Beispiel der Hauptebene (Taktschlag) im 3/4 bzw. 4/4 Takt und der ersten binären Unterteilungsebene (X2) und der ersten ternären (X3) dargestellt. 

Ternäre Rhythmusfiguren
Ternäre Rhythmusfiguren
Binäre Rhythmusfiguren
Binäre Rhythmusfiguren

Motorische Elemente

Bei der Benutzung der Instrumente ist der Einsatz der Finger oder Fingerkombinationen das häufigste Element. Gerade bei einem Tasteninstrument kommen beide Hände gleichberechtigt zum Einsatz. Dabei können die Bewegungen der Finger als typische motorische Elemente betrachtet werden. In der Notation egal für welches Instrument wird dies sehr oberflächlich als Fingersatz angegeben, wobei letzten Endes der genaue Ablauf auch der einzelnen Gliedmaßen relevant wäre.

Strukturelle Elemente

Die Farbenumdeutung mit 2, 3 oder 4 Elementen auf 2, 3 oder 4 Positionen, kurz “FU234” ist die Mutter aller Variationsmöglichkeiten. Unterschieden wird zwei unterschiedliche Kategorien. Den Booleschen Werten mit nur zwei Elementen, lax formuliert “Booleshit”. Dies wird durch die Gegensätze schwarz und weiß dargestellt. Bei der Verwendung von 3 oder 4 Elementen wird es bunter, wobei die Grenzen bei der Anwendung fließend sein können. Hierfür werden die bunten Farbkreise “FU234” verwendet. Die Anzahl der Variationsmöglichkeiten der jeweiligen “Algos” werden in der Mitte der Kreise angegeben.