Puls und die Rhythmik sind die zeitlichen Komponenten der Musik
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Die rhythmischen Ebenen
Hauptebene
Alle Klänge und Töne finden auf einem rhythmischen Raster statt. Das Fundament für dieses Raster bildet der Puls oder auch als Taktschlag bezeichnet (Beat, Time oder Metrum). Dieser bestimmt das Tempo und damit den Grundcharakter eines Musikstückes. Das Tempo kann in Schlägen pro Minuten oder bpm (Beats per minute) genau angegeben werden.
Der Puls ist die rhythmische Hauptebene, auf der alles aufbaut.
Untergeordnete Ebene
Der Taktschlag selbst kann in untergeordnete Ebenen unterteilt werden. Dies in ganzzahlig Vielfache (Mal 2, 3, 4, …) des Taktschlages. Diese Unterteilungen bezeichnet man auch als Mikrotime. Ich bezeichne sie wie folgt:
Die Mikrotime errechnet sich durch Multiplikation des Taktschlages mit der Zahl der Unterteilungen. Beispiel:
- Taktschlag 100 bpm
- 200 bpm Doppelschlag (2X unterteilt)
- 300 bpm Tripelschlag (3X unterteilt)
- 400 bpm Quadrupel- oder Viererschlag (4X unterteilt)
- Usw. …
Rhythmuspyramide
Schlussfolgerungen
Rechnerisch ergeben sich für drei beispielhafte Tempi folgende Schwingungsverhältnisse für die Unterteilungen. Angezeigt in bpm und Hz. Es wird sofort ersichtlich, dass man ab einem bestimmten Tempo mit den Unterteilungen in den hörbaren Bereich gelangt. Dies wäre einerseits nur noch als tieffrequentes Brummen wahrnehmbar und außerdem motorisch nicht auf einem Instrument umsetzbar (rot markiert)
Unterteilung | Largo | Moderato 120bpm | Presto 240bpm | |||
| Hz | Bpm | Hz | Bpm | Hz | Bpm |
X1 | 1 | 60 | 2 | 120 | 4 | 240 |
X2 | 2 | 120 | 4 | 240 | 8 | 480 |
X3 | 3 | 180 | 6 | 360 | 12 | 720 |
X4 | 4 | 240 | 8 | 480 | 16 | 960 |
X5 | 5 | 300 | 10 | 600 |
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X6 | 6 | 360 | 12 | 720 |
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X7 | 7 | 420 | 14 | 840 |
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X8 | 8 | 480 | 16 | 960 |
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X9 | 9 | 540 |
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X10 | 10 | 600 |
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X11 | 11 | 660 |
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X12 | 12 | 720 |
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Die Gesetzmäßigkeiten von Tönen gelten auch für den Rhythmus. Der Puls ist der Grundton und damit die Hauptebene.
Die Unterteilungen sind die Partialtöne und bilden die untergeordneten Rhythmusebenen.
Wie bei den Tönen gibt es auch im Rhythmus Intervalle, welche durch ihre rechnerische Beziehung harmonisch (konsonant) oder weniger harmonisch (dissonant) miteinander schwingen.
Bei den Tönen ergibt das doppelte Schwingungsverhältnis 2 zu 1 eine Oktave, was denselben Ton darstellt.
Auf die Rhythmik übertragen würde man dies als Doubletime, beziehungsweise beim halben Schwingungsverhältnis 1 zu 2 als Halftime, bezeichnen.
Auf dem Puls basierend können Rhythmuspyramiden aufgebaut werden. Diese bilden die ganzzahligen Mehrfachen der Grundschwingung, des Pulses oder auch als Taktschlag bezeichneten rhythmischen Hauptebene ab.
Binär und Ternär
In der Musik wird die untergeordnete Rhythmuseben hauptsächlich in binär (X2) und ternär (X3) unterteilt. Diese wird dann eventuell in untergeordneteren Ebenen weiter unterteilt. Das heißt in der Praxis, dass nur ganzzahlig Vielfache der Unterteilungs- und nicht der Hauptebene hinzukommen. Die feinste Unterteilung bezeichnet man als Mikrotime.
Beim Vergleich der Pyramiden, basierend auf binärem oder ternärem Grundfeeling, entfallen bei dieser Vorgehensweise manche Unterteilungen.
Deshalb ergeben sich je nach Typ unterschiedliche nutzbare Rhythmuspyramiden:
Binäre Rhythmuspyramide
Ternäre Rhythmuspyramide
Übergeordnete Rhythmusebenen - Takte
Der Taktschlag als Hauptebene ist das Metrum (Zeitmaß) und wird von anderen rhythmischen Ebenen überlagert. Die untergeordneten Ebenen, welche die Hauptebene unterteilen, wurden schon erläutert. Um dem rhythmischen Ablauf eine weitere Struktur zu verleihen, wird eine Ebene übergeordnet. Durch das Gruppieren einer bestimmten Anzahl von Taktschlägen (2, 3, 4, …) erhält man Takte. Dies wird durch die Betonung des ersten Schlages dieser Gruppen erreicht. Diese Gruppierungen sind unabhängig von den untergeordneten Ebenen.
Puls und rhythmische Elemente
Bisher wurde nur das verfügbare, rhythmische Raster behandelt. Von einer rhythmischen Figur spricht man aber eigentlich erst dann, wenn auf diesem Raster ein Rhythmus gebildet wird. Das heißt, dass es ein Wechselspiel von Schlägen oder Tönen sowie Pausen auf dem Raster gibt. Dazu betrachten wir Rhythmusfiguren, welche auf dem Raster über 2, 3 oder 4 Positionen gebildet werden können. Je nach Anzahl der Positionen ergeben sich laut der Farbenumdeutung eine bestimmte Anzahl von möglichen Mustern. Zur Veranschaulichung dienen die folgenden Schaubilder:
Elemente im 4/4 Takt
Elemente im 3/4 Takt
Zusammenfassung
- Hauptebene: DER TAKTSCHLAG (X1)
Gefühlter Puls der Musik und Tempo - Untergeordnete Ebene: BINÄR (X2) oder TERNÄR (X3)
Grundfeeling des Songs - Es gibt weitere Unterteilungen der untergeordneten Ebene X2; X3; X4
Der kleinste gemeinsame Nenner – Mikrotime - Übergeordnete Ebene: TAKTE
Gruppiert den Puls zu Takten - Auf dem Rhythmusraster werden Elemente mit 2, 3 oder 4 Positionen gebildet
- Jeder Ton hat Partialtöne, welche in ganzzahligem Verhältnis zu ihrem Grundton stehen
- Der Hörbereich des Menschen liegt zwischen 16 und 20 000 Hz
- Was oberhalb dieses Hörbereiches liegt wird nicht mehr wahrgenommen
- Unterhalb des Hörbereiches können Schwingungen als Rhythmus interpretiert werden
- Die Umrechnung von Hz (Schwingungen pro Sekunde) auf bpm (beats per minute) ist der Faktor 60: 1 Hz = 60 bpm